Peter Pedross der Mitglied des Verwaltungsrates der SAQ Swiss Association for Quality ist, hat diesen Monat im Magazin Management und Qualität beigetragen.

Wir leben in einem Zeitalter der digitalen Disruption. Der Erfolg fast jedes Unternehmens hängt von seiner Fähigkeit ab, neue digitale An-wendungen, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Selbst Unternehmen, die sich in der Vergangenheit nicht als Technologieunternehmen verstanden haben – aus Bran- chen wie Banken, Produktion, Schiffbau, Transport, Gesundheitswesen und mehr – verlas- sen sich heute stark auf ihre Fähigkeit, Innovationen zu entwickeln.

Die Beherrschung der Imperative von digitalen Disruptionen erfordert, dass Unterneh- men zu schlanken («Lean») Unternehmen werden, die dies mit kürzester nachhaltiger Lie- ferzeit mit bester Qualität und bestem Mehrwert für deren Kunden erreichen. Sie tun dies durch die Kombination von «Agile» – einem Ansatz, der die Kreativität, das Wissen und die Produktivität einzelner Teams freisetzt – mit Lean, das sich auf Führung, einen nach- haltigen Wertfluss und die Vermeidung von Verschwendung und Verzögerungen kon- zentriert. Agile ist in den letzten 20 Jahren aus der Softwareentwicklung heraus entstan- den (zum Teil auch in der Schweiz) und in den letzten fünf bis zehn Jahren auch in die Entwicklung von komplexen Systemen eingeflossen; Systeme, welche auch Hardware miteinschliessen und denen Menschen auch ihr Leben anvertrauen. Mittlerweile werden fast alle komplexen Systeme, auch solche im regulatorischen Umfeld, mit Agile-Ansätzen entwickelt und mittlerweile greift dies auch auf andere Bereiche über wie z.B. Serviceer- bringung, HR, bis hin zur strategischen Business-Agilität.

Basierend auf Forschungsergebnissen, Firmen- und Community-Feedback sowie Fort- schritten im Bereich von Lean and Agilen Denkansätzen wurden einige wenige Frame- works entwickelt, welche es Unternehmen ermöglichen, auch inmitten digitaler Störun- gen erfolgreich zu sein. Die Beherrschung dieser neuen Kompetenzen ist entscheidend, um einen Wettbewerbsvorteil auf dem heutigen Markt zu erreichen und zu erhalten. Diese neuen Kernkompetenzen sowie die Werte, Denkweisen, Prinzipien und Praktiken, die Teams dazu anleiten, Lösungen wesentlich schlanker und agiler zu gestalten, sind eine gewaltige Herausforderung und bedingen eine Neuorientierung einer jeden Firma.

Dies führt uns wieder zurück auf Management und Qualität. Nur das Management kann eine solche grundsätzliche Neuorientierung überhaupt anstossen und führen; ohne ent- sprechend angepasste Qualitätsansätze kann diese Komplexität jedoch nicht wirklich beherrscht werden. Aber Vorsicht, auch die Qualitätsansätze werden völlig neu, da ist ganz vieles anders. Es bleibt also spannend!

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